Seite:Oberamt Laupheim 168.jpg

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wieder verkauft oder in’s Haus geschlachtet; die Zucht der Bienen ist unbeträchtlich.

Das Fischrecht hat der Staat, welcher es an einen Ortsbürger um 15 – 25 fl. jährlich verpachtet; es werden meist Hechte, Barben, Weißfische und zuweilen Rothfische gefangen.

Über das Gemeinde- und Stiftungsvermögen (s. Tabelle III).

Der Ort, ohne Zweifel ursprünglich gräflich Kirchbergisch, gehörte größtentheils zum Stiftungsgut des Klosters Wiblingen; am 1. Juni 1194 in der Schutzbulle Pabst Cölestins III. wird er unter den Gütern dieses Klosters erstmals aufgeführt und Tuonosteten geschrieben (Wirt. Urk.-Buch 2, 303). Er gehörte mit Gebot und Verbot dem Kloster Wiblingen, und eben diesem Kloster stunden zu der große und kleine Zehente, der Hirtenstab, das Büttelamt und die Waldaufsicht; auch hatte es eine bedeutende Morgenzahl eigener Waldungen.

Mit dem Kloster Wiblingen kam Donaustetten an Württemberg.

An der Stelle der Pfarrkirche war bis zum Jahr 1472 blos eine Kapelle. Lutz von Westernach zu Landstrost und Diepold von Villenbach, als Lehenherren der Mutterkirche Erbach, wozu Donaustetten gehörte, bewilligten im genannten Jahr die Trennung der Tochterkirche und die Errichtung einer besonderen Pfarrei in Donaustetten. Die neue Pfarrei dotirte im Jahr 1472 Michael Höfflinger, Kaplan in Ulm, und beides, sowohl die Errichtung als die Dotation, wurde am 9. April 1473 zu Constanz bestätigt (Braig 116). Zur Pfarrstelle hatte die Gemeinde das Ernennungsrecht, der Abt von Wiblingen das Präsentationsrecht. Heut zu Tage ist das Patronat landesfürstlich.

Auf hiesiger Markung, südöstlich auf einem „Weidlinshofen“ genannten Distrikte, stund das frühere Witzishoven (in Deutschordens-Urk. v. 1266), Wittißhovon, wo im Jahr 1266 die Grafen Eberhard und Konrad einen Hof und Güter dem Deutschordenshaus in Ulm schenkten, welches bis zu seiner Aufhebung im hiesigen Besitze verblieb und vor Zeiten für die Holzmark einen eigenen Holzwarth aufgestellt hatte.

Im Kriege zwischen Moritz von Sachsen und Kaiser Karl V. 1552 wurde Donaustetten beinahe ganz eingeäschert. Am 27. Mai 1762 wurden 26 Gebäude ein Raub der Flammen.

Auf dem vorgenannten District Weidlingshofen, einem etwa 800 Schritte westlich von der Unterweiler Vicinalstraße, mitten im Wald gelegenen Ackerfeld, das Eigenthum von einigen Bürgern in Altheim ist, war eine Kapelle übrig geblieben, die erst im Jahr

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)