Seite:Oberamt Laupheim 220.jpg

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Öhmd; ihre Preise bewegen sich von 90 – 400 fl. und die der Äcker von 100 – 250 fl. pr. Morgen. Mit Ausnahme des grundherrschaftlichen Guts beträgt der größte Güterbesitz 80 Morgen; die sog. Söldner besitzen im Durchschnitt 20 Morgen.

Die Rindviehzucht ist mittelmäßig; sie beschäftigt sich mit der Allgäuer-Race, welche durch zwei von der Gemeinde um 80 fl. in Accord gegebene Schweizer-Farren nachgezüchtet wird. Der Handel mit Vieh ist unbeträchtlich.

Die Pferdezucht ist gering; zur Nachzucht der gewöhnlichen Landrace benützt man patentisirte Privathengste.

Schafzucht wird nur von der Gutsherrschaft getrieben; die Wolle findet in Ehingen Absatz.

Die Zucht der Schweine ist unbeträchtlich, dagegen die des Geflügels von einigem Belang.

Außer der durch den Ort führenden Laupheim–Dietenheimer Landstraße sind Nachbarschaftsstraßen nach Siessen, Weihungszell und Bußmannshausen angelegt. Die Entfernung von dem Oberamtssitz beträgt 11/2 Stunden.

Das Vermögen der Gemeindekasse, in welche das Pachtgeld aus der gegenwärtig an den Freiherrn von Hornstein um jährlich 75 fl. verliehenen Schafweide und der etwa 90 fl. betragende Pfercherlös fließt, ist unbedeutend; ebenso der Kirchenfonds (s. Tabelle III).

Den Zehnten bezog zu 2/3 der Grundherr, von Hornstein, zu 1/3 die Pfarrei.

Etwa 1/4 Stunde östlich vom Ort liegt auf der Anhöhe (Hoderhöh genannt) eine Ziegelhütte (Ziegelstadel), welche vor ungefähr fünfzig Jahren nebst zwei Wohngebäuden und einer Scheune erbaut wurde.

Die erstmalige Nennung des Orts ist vom 8. Juni 1157, wo die hiesige Kirche (ecclesia de Horsenhusen), worunter aber vielleicht die Mutterkirche in Oberbuch zu verstehen ist, als im Besitz des Klosters Ochsenhausen, und durch dieses in mittelbarem Besitz vom Kloster St. Blasien auf dem Schwarzwald befindlich, genannt wird (Wirt. Urk.-Buch 2, 1|1).

Orsenhausen hatte in Beziehung auf seine Herren, namentlich auch Oberlehensherren, in den letzten Jahrhunderten dieselben Schicksale wie Bußmannshausen, zu welcher Herrschaft es gehörte (s. oben), steuerte zum ritterschaftlichen Kanton Donau, und kam von den Herrn von Besserer an die Herrn von Rodt, und nach Aussterben der letztern, im Jahr 1800, an die Herrn von Hornstein, als

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_220.jpg&oldid=- (Version vom 5.12.2020)