Seite:Oberamt Laupheim 308.jpg

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werden auf dem Markte in Ulm angekauft und größtentheils für den eigenen Bedarf gemästet.

Geflügel wird viel gezogen und meist nach Außen abgesetzt.

Die ohnehin unbeträchtliche Bienenzucht ist im Abnehmen begriffen.

Das Fischrecht in der Donau, soweit sie die Markung berührt, wie in der Weihung, gehört dem Staat, welcher es um eine unbedeutende Summe verpachtet hat; in der Iller steht dasselbe der Krone Bayern zu.

Was die Gewerbe betrifft, so sind die gewöhnlichen Handwerker, welche theilweise auch nach Außen arbeiten, beinahe sämmtlich vertreten, auch bestehen zwei Specereihandlungen, eine Ellenwaarenhandlung und eine Apotheke im Ort. Überdieß ist außer den oben gedachten Mühlen auch eine Ziegelhütte vorhanden.

Über das Vermögen der Gemeinde und der Stiftungspflege s. Tabelle III.

An besonderen Stiftungen sind vorhanden: die Herz’sche Stiftung von 8487 fl. und die Weil’sche Stiftung im Betrag von 3400 fl.; die jährlichen Zinse derselben werden meist an die Ortsarmen ausgetheilt. Seit dem Jahr 1851 besteht aus Privatmitteln eine Anstalt zur Unterstützung für fremde Durchreisende. Die Schulstiftungen sind von keinem Belang.

Auf der Markung befinden sich in der Nähe der Donaubrücke zwei, Privaten gehörige Steinbrüche, aus denen älterer Süßwasserkalk mit Vortheil gewonnen wird.

Ein einzelner Wohnsitz unter dem Namen Wegerer ist östlich vom Ort nächst der Illergrenze gegen Bayern gelegen.

Etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort stand der Weiler Fischerhausen, welcher im dreißigjährigen Krieg, namentlich im Jahr 1647 ganz verwüstet und dessen leer stehende Häuser im Jahr 1660 abgetragen wurden. Er erscheint bereits um 1200 in Aufzeichnungen des Klosters Salem (Vishhusen prope claustrum Wibelingen. Mone Zeitschrift 1, 340). Die Stelle dieses abgegangenen Orts ist jetzt Ackerfeld und führt noch den Namen „Fischerhausen“.

Auf einer kleinen Anhöhe 1/8 Stunde südlich von Wiblingen hatte im Jahr 1680 der Abt Maurus eine Kapelle, der Gnadenkapelle zu Einsiedeln in der Schweiz ganz ähnlich, erbauen lassen, und versah dieselbe mit einem aus Einsiedeln gekommenen Marienbild. Nach dem Abbruch der Kapelle im Jahr 1811 wurde dieses Marienbild nebst den übrigen geschnitzten Bildern in die Gottesacker-Kapelle

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_308.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)