Seite:Oberamt Ravensburg 195.jpg

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ums J. 1160 ein Gut zu der Stiftung des Frauenklosters Marienthal bei Weissenau gab. Der Name rührt wohl von Torkel, Kelter her.

  • 29) Unter-Eschach, W. mit 125 Einw., an der Schwarzach, mit einer Schildwirthschaft und der St. Georgskapelle, deren Fonds mit dem Armenhaus in Oberhofen vereinigt ist. Die Höfe jenseits des Bachs standen unter Tettnangs Hoheit, s. Nr. 20 und 26.
  • 30) Vorder-Solbach, H. mit 4 Einw., Fil. von Gornh.
  • 31) Waidenhofen, W. von 2 H. mit 16 Einw., Fil. von O.-Eschach. Ein Stiftungsgut des Klosters Weissenau.
  • 32) Weiherstobel, W. mit 45 Einw., Fil. v. E. 1239 kaufte der Schenk Conrad v. Winterstetten das Gut W. um 33 M. S. von Friedrich von Löwenthal und schenkte es Weissenau.
  • 33) Weingartshof, W. mit 61 Einw., Fil. von Weissenau, an der Friedrichshafer Straße. Österreich hatte hier eine Zollstätte.


8. Gemeinde Eßenhausen,

bestehend aus 9 Parz. mit 296 kathol. E. Der Gemeindebezirk liegt auf der nordwestl. Grenze des Oberamts an der großen Wasserscheide, zwischen den Quellen der Osterach und der Ach – Rothach, und grenzt an das Großh. Baden. Er gehörte zum Gebiet des Klosters Weingarten. Grundherr ist die kön. Hof-Domainen-Kammer. In kirchlicher Beziehung ist die Gemeinde unter die Pfarreien Eßenhausen, Zusdorf und Fleischwangen getheilt. Den Großzehnten hat in der ganzen Gemeinde das kön. Hofcameral-Amt zu beziehen, mit Ausnahme von Wolfsbühl, wo ihn die Grundherrschaft Zusdorf hat; den kleinen Zehnten haben die drei Pfarrstellen jede in ihrem Sprengel zu beziehen. Der Fürst von Fürstenberg hat das Jagdrecht bis an die Ach, als Besitzer der Grafschaft Heiligenberg, als der er auch bis 1806, die hohe Jurisdiction darin hatte, s. S. 47. Im Jahre 1479 schlichtete Graf Ulrich von Montfort einen Streit zwischen dem Grafen Georg v. Werdenberg-Heiligenberg und dem Gotteshaus Weingarten wegen der obrigkeitlichen Rechte über die Besitzungen des Klosters in der Grafschaft Heiligenberg dahin, daß das Kloster die Niedergerichtsbarkeit und das Steuerrecht, der Graf aber die hohe Gerichtsbarkeit haben solle, und daß namentlich die Orte Eßenhausen, Haslachmühle, Sießen, Unhalden und

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)