Seite:Oberamt Ravensburg 246.jpg

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durch Tausch auch diejenigen Parzellen demselben zugetheilt worden sind, wo der Fürst nicht Grundherr ist, und früher auch keine landesherrlichen Rechte hatte. S. S. 52 und O.A. Waldsee S. 57, 112 und ff. Die Burg Waldburg mit einem Antheil des fürstlichen Hauses an dem Altdorfer Wald ist k. Lehen und war ehemals Reichslehen, s. S. 93. Mit dem Lehen war auch der Wildbann in der Gegend von Isny, der Blutbann in den Waldburg. Gerichten, sodann die Eich, Maß, Zuber und Reif in der Stadt Lindau verbunden. Die älteste vorhandene Lehens-Urkunde v. J. 1402 ist abgedruckt in Pappenheims Chronik II. S. 23. Vergl. auch O.A. Waldsee S. 70. Die Hoheit in dem Gemeinde-Bezirk hatte vormals theils die Landvogtei, theils das Kloster Weingarten, meist aber das Truchsessische Haus, doch wie fast überall in der Art, daß die forsteiliche und die hohe Gerichtsbarkeit von der Landvogtei behauptet wurde, wo nicht der Blutbann verliehen war. In die Grundherrschaft theilten sich mit dem Kl. Waldsee und dem Fürsten einige Körperschaften. In kirchlicher Beziehung ist die Gemeinde in die Pfarreien Waldburg, Amtzell und Bodneck getheilt, in die erste gehören sämmtliche unten nicht besonders bezeichnete Parzellen. Schulen befinden sich zu Waldburg und Blaser. Die Zehnten haben zu beziehen: die k. Kammer, vormals Weingarten und Weissenau mit Ausnahme weniger Parzellen, wo sie das fürstl. Rentamt W. Wolfegg und die Pfarrstelle in Waldburg haben.

  • 1) Waldburg, ein k. Pfarrd., mit der alten Burg Waldburg, mit 236 Einw., 2¼ St. südöstlich von Ravensb., in hoher bergiger und waldiger Lage, jedoch durch die Umgebungen geschützt; Sitz eines fürstlichen Försters. Der Ort hat Kirche und Schule mit einem neuen Schulhause, und eine gute Schildwirthschaft. Die Kirche zum heil. Magnus steht auf einer Anhöhe; sie ist sehr alt, wurde aber 1748 erweitert und erneuert. Die Baulast der Kirche liegt der Kirchenpflege und bei deren Unzulänglichkeit den Großzehntherren, die des Pfarrhauses der königl. Kammer und zum Theil der Kirchenpflege ob. Das jetzige Pfarrhaus wurde
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_246.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)