Seite:Oberamt Reutlingen 008.jpg

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herüberziehen, wo sie vom Wege von Genkingen nach Gönningen durchschnitten werden; auch diese wurden von den Alterthumsforschern für Römisches Werk erklärt: allein es erinnern sich noch alte Leute in Willmandingen und in Genkingen, von ihren Vätern gehört zu haben, daß sie einst viel beym Schanzen verdient haben, und daß dazu auch viele Leute aus dem Unterlande herbeygezogen worden seyen. Somit würde also der Bau dieser Schanzen neuern Ursprungs seyn; es ist jedoch möglich und selbst wahrscheinlich, daß auch die Römer schon in derselben Richtung eine feste Linie gezogen hatten.

Noch wird hier bemerkt, daß unfern Mägerkingen in der Nähe von Harthausen und Feldhausen eine abgegangene Straße hinzieht, welche den Namen Heerstrasse führt, und daß sich zwischen Erpfingen und dem Hohenzollerschen Orte Stetten einer der sogenannten Hungerberge, Hunnenberge befindet, deren Name zwar nicht mehr auf Römische, doch auf sehr alte Zeiten und höchst wahrscheinlich auf die Einfälle der Hunnen, entweder der Hunnen unter Attila, oder der spätern Hunnen der Ungarn, welche im zehnten Jahrhundert hauptsächlich Deutschland heimsuchten, hinweist.

b. Deutsche Alterthümer.

Von Denkmählern des deutschen Alterthums haben wir hauptsächlich die Überreste der im Oberamte vorkommenden Burgen und Schlösser zu bemerken. Ihre Zahl ist nicht unbedeutend; es sind ihrer, die noch bewohnbaren Schlösser Pfullingen, Lichtenstein, Gomaringen mitgerechnet, nicht weniger als 26, nämlich:

a) bewohnt 3: Pfullingen, Gomaringen und Lichtenstein;

b) Ruinen 17, nämlich:

1) Achalm, bey Reutlingen;
2) Altenburg,
3) Wannweil,
4) Stahleck, bey Unterhausen;
5) Burgstein,
6) Greiffenstein, bey Holzelfingen;
7) alte Schloß bey Honau;
8) Groß-Engstingen;
9) Hohengenkingen;
10) und 11) Genkingen;
12) Heidenburg bey Willmandingen;
13) und 14) Erpfingen;
15) Roßmanskreuz bey Mägerkingen;
16) Altenburg bey Mariaberg;
17) Brunnen.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_008.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)