Seite:Oberamt Reutlingen 020.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

untere Höhle aus Veranlassung des oben berührten Besuchs zum erstenmal beleuchtet, und dieses Schauspiel fand so viel Beyfall, daß es seitdem fast alle Jahre von einem Pfullinger Wirth auf Spekulation wiederholt wird. Von jener Zeit an wurde die Höhle auch mit einer Thüre verschlossen, und wer sie außer dem Tage der Beleuchtung besuchen wollte, mußte sich entweder an den Hirschwirth in Pfullingen, oder an den Förster zu Lichtenstein, um einen Schlüssel zu erhalten, wenden. Neuerlich hat dieser Zwang wieder aufgehört, und wer die Höhle sehen will, verschafft sich am leichtesten zu Oberhausen Fackeln und Führer.

Die gedruckten Beschreibungen, welche man von der Nebelhöhle hat, sind:

Beschreibung des Nebellochs im Herzogthum Würtemberg bey Oberhausen in Thal, von Wolfg. Jak. Wölfing, Apotheker in Pfullingen. Reutlingen, 1715. 8. 1 Bogen.

Das Nebelloch, beschrieben in Röslers Beyträgen zur Naturgeschichte des Herzogthums Würtemberg. II. Heft. S. 91 u. d. f.

Rösler folgt ganz der Wölfingischen Beschreibung und theilt dann noch einen Bericht des Dr. Perrenon in Pfullingen mit, der aber mit der ersten Beschreibung ganz im Widerspruch ist.

Topographisch-physische Beschreibung des Nebellochs bey Pfullingen. Stuttgart 1805. Diese Beschreibung ist blos wieder der frühern nachgeschrieben, und die Darstellung ist äußerst verworren.

2) Das Goldloch. Es ist eine kleine Höhle am Fuße des Gaisspitzbergs bey Oberhausen, deren Wände, wie in der Nebelhöhle mit Tropfsteinfiguren bekleidet sind. Ihren Namen hat die Höhle von einem Funde, der hier vor 45 Jahren gemacht wurde, und in etlichen hundert alten Münzen bestand. Aus der Höhle fließt das Reißenbächlein, oft sehr reißend, hervor.

3) Das Brunnenloch an der Lichtensteiner Steige, wovon gleich nachher die Rede seyn wird.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_020.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)