Seite:Oberamt Reutlingen 033.jpg

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Bohnerz, an mehreren Orten, hauptsächlich aber sehr vorzügliches, neuerlich erst entdeckt, bey Willmandingen;

Schwefelkies, hauptsächlich in der Gegend von Reutlingen und Pfullingen.

b. Steine. Der Jurakalkstein besitzt häufig die Eigenschaft des Marmors; Erpfingen, Groß- und Klein-Engstingen, Holzelfingen, Lichtenstein und die Thalorte Oberhausen, Unterhausen, Honau besitzen alle Marmor; vorzüglich schön ist der Marmor von Oberhausen, der roth und gelbgeadert ist, so wie der Honauer Marmor, der gelb mit weißen und dunkelgelben Flecken und mit bläulichen und schwarzen Dendriten-Adern bezeichnet ist. Auch der von Klein-Engstingen, der halb fleischfarbig und mit schönen rothen Adern durchzogen ist, zeichnet sich aus.

An guten Bausteinen, eigentlichen Werksteinen, ist Mangel, für Reutlingen werden sie zu Mittelstadt, Pliezhausen und Kirchenthälinsfurth geholt.

Kalkspath findet sich an mehreren Orten, in den Spalten des Jurakalks und auf diesen aufsitzend, namentlich in der Nebelhöhle.

Kalksinter bey Reutlingen und an vielen Stellen des Echazthals und des Lauchartthals, und in den neu entdeckten Bohnerzgruben bey Willmandingen in großen Massen, deren Zwischenräume mit Bohnerz angefüllt sind.

c. Erden; hier verdient hauptsächlich die sogenannte Hauberde bemerkt zu werden, welche sich im Stahleck bey Unterhausen in einer engen Felsenhöhle findet. Sie besteht aus einem feinen, weißen mit Quarzsand vermischten Thon und wird von den Töpfern gebraucht.

Von andern mineralischen Seltenheiten sind hier anzuführen:

Bergmilch, in der Nebelhöhle;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 033. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_033.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)