Seite:Oberamt Reutlingen 132.jpg

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die im Pfullinger Thale gelegenen 3 Dörfer nebst Holzelfingen, bis auf unsere Zeiten frohnpflichtig.

Es ist nicht genau anzugeben, wann Lichtenstein an Würtemberg gekommen; in dem, von dem Grafen von Sulz dem Kaiser übergebenen Würt. Lehensverzeichniß vom Jahre 1420 kommt Lichtenstein als der Herrschaft Würtemberg eigen, vor. Aus einem, nach dem Städtekrieg, im Jahr 1389 zwischen Würtemberg und Reutlingen abgeschlossenen Vergleich erhellt, daß die Stadt Reutlingen sich in den Besitz von Lichtenstein gesetzt hatte, daß aber dieses den Reutlingern von Würtemberg abgenommen, und als ein offen Haus und Lehen angesprochen wurde. In eben demselben Vergleiche wird auch wegen eines Herrn von Lichtenstein festgesetzt: „und als Anshelm von Liechtenstein (nach Sattler von Höllenstein)[1] und Schwenger von Liechtenstein sich scharfer und ehrenrühriger Wort wider die von Reutlingen vor dem Krieg vermerken lassen, wollen die von Reutlingen der Herrschaft Würtemberg zu Dienst und unterthänigen Ehren, als wenn sie nit geredt wären worden, lassen hin seyn.“

Eine Viertelstunde oberhalb Lichtenstein, auf derselben Thalseite findet man noch die Spuren eines zweyten Schlosses, „die alte Burg“ genannt.

An der Fahrstraße, welche von Lichtenstein in das Thal hinab führt, sieht man das sogenannte Brunnenloch. S. Seite 21.


Orte auf der Alp.


13. Holzelfingen,

ein evangelisches Pfarrdorf mit 364 Einwohnern, auf der Höhe, am Rande der Alp, 2½ Stunden von Reutlingen; Revier


  1. II. S. 484. Sattler Grafen I. S. 261.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_132.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)