Seite:Oberamt Riedlingen 024.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

herauf, sich befestigt haben. Auf jeden Fall bleibt der Name Heineburg merkwürdig, der sich auch auf der Alp bey Upflamör wiederholt und entweder an Heideburg oder nach der verschiedenen Aussprache und in Verbindung mit Hünerbühl bey Grüningen und bey Reutlingendorf an Hünenburg, beydes auch sonst vorkommende Benennungen für römische, wenn nicht noch ältere Werke, erinnert[1].

Grabhügel. In dem Walde zwischen Heiligkreuzthal und Beuren findet man einen Hügel Hochmichele genannt, der kegelförmig gestaltet, ungefähr 100′ hoch ist und 300 Schritte im Umfang hat. Um denselben herum liegen mehrere ähnliche kleinere Hügel, wovon der größte, ganz nahe an dem Hochmichele, ungefähr 20′ hoch ist und 60 Schritte im Umfang hat. Die Hügel sind bewaldet, alle aber sind, nach der Beobachtung des Herrn Trigonometers Diezel, auf ihrer Spitze eingesunken und Alles zeigt an, daß sie nicht natürlich, sondern Menschenwerk und wahrscheinlich dieselben Grabhügel sind, wie man sie an vielen andern Orten gefunden hat[2]. Ähnliche Hügel findet man auch weiter hinab, bey Heiligkreuzthal, Daugendorf, noch mehr aber jenseits der Donau an den oben bezeichneten Straßen, zwischen Grunzheim und Herlighofen und, wie schon bemerkt worden ist, bey Hailtingen. In dem erstern Bezirke zählte Herr Kirchenrath Vanotti, der sie demnächst näher untersuchen wird, nicht weniger als 43 solcher Hügel, welche sich auf dem dortigen Höhenrücken theils durch den Wald, theils durch das freye Feld hinziehen und 5 bis 6, die größern 11 bis 12 Fuß hoch sind. In einem der Hügel bey Hailtingen fand man beym Umgraben vor einigen Jahren


  1. Man vergleiche die kleine Schrift: die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau. Von Dr. Heinrich Schreiber, Freiburg 1826.
  2. Vergl. Würt. Jahrbücher 1823. 1s H. S. 30 u. ff. 1825. 1s H. S. 59 u. ff.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)