Seite:Oberamt Riedlingen 125.jpg

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noch ein tiefes Dunkel über der Geschichte der Grafen, bis auf einmal ein Graf Hartmann von Grüningen während seines Aufenthalts zu Capua i. J. 1243 seine Grafschaft im Albegau mit der Burg Eglofs an K. Friedrich II. mit der Bedingung verkauft, daß auf den Fall seines Todes der Kaufschilling an seine Nepoten, die Grafen von Würtemberg bezahlt werden solle.

Bald darauf erscheint wieder ein Graf Hartmann von Grüningen, zur Unterscheidung von einem Sohn gleiches Namens gemeiniglich der ältere genannt, der von 1251 an in mehreren Urkunden in Verbindung mit den Grafen von Würtemberg vorkommt, und 1257 sich Signifer Imperii nennt, weil er, vermuthlich kurz vorher von K. Wilhelm, mit der Reichssturmfahne und mit dem daran klebenden Besitze der Stadt Markgröningen belehnt worden war. Er hatte von seiner Frau Hedwig 4 Söhne, Hartmann, Conrad, Eberhard und Ludwig, und erscheint mit diesen von 1267 an in einer Menge Heiligkreuzthaler Urkunden. Nach anderwärtigen Nachrichten starb er in der Gefangenschaft auf Asperg 1280 und wurde in der Kirche zu Markgröningen begraben, wo noch sein Grabstein zu sehen ist. Sein ältester Sohn Hartmann war schon 1273 nicht mehr bey Leben, der Sohn Ludwig war in den geistlichen Stand getreten, es folgten also die Brüder Conrad und Eberhard in dem Erbe. Diese verkauften die unterländische Besitzung Markgröningen 1295 an Kaiser Adolph und beschränkten sich auf ihre oberländischen Stammgüter. Schon einige Jahre vorher legten sie den Namen Grüningen ab, und schrieben sich allein von Landau, nachdem sie ein Zeit lang zwischen beyden Namen gewechselt oder sie auch verbunden hatten, ohne Zweifel, weil sie ihren Sitz zu Grüningen bey Riedlingen mit dem von Landau vertauscht hatten. Schon zu Hartmanns d. ä. Zeit fing das Geschlecht an, allmählig zu sinken, und sank immer mehr. Die Grafen verkauften eine Besitzung nach der andern, theils an Östreich, theils an Andere, hauptsächlich an das Kloster Kreuzthal, das sich seinen Zerfall besonders zu Nutzen machte,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)