Seite:Oberamt Riedlingen 155.jpg

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den kleinen die Ortspfarrey. Der Staatszehnte ist verpachtet.

Gefälle beziehen: Der Staat aus Fall- und Erblehen und aus Zinsgütern 103 fl. 38 kr. , und 11 Sch. D., 35 Sch. 71/2 Sri. H., 20 Sch. Einkorn; der Heilige 51 kr. und 2 Sch. D., 2 Sch. H. Die Gegenleistung des Staats besteht in 64 Klft. Brennholz, zu 192 fl. angeschlagen. Zu den Staatsgefällen kommen noch Landgarbenfälle, welche 1824 in eine ständige Gült verwandelt worden sind, und nach Abzug der verzichteten Bau- und Klein-Holzabgaben jährlich in 31 Sch. D., 53 Sch. Einkorn und 36 Sch. Haber bestehen.

Der Ort liegt auf hoher Alp, an einem Abhange, in dürrer, öder und steiniger Gegend, und leidet häufig Wassermangel. Dennoch hat der Ort nicht wenige Obstbäume. S. 69. Kirche und Pfarrhaus werden von dem Staat gebaut. In die Kirche sind Ohnhülben, Ittenhausen und Ensmad eingepfarrt. Von dem Cameralamt erhält die Gemeinde eine jährliche Armenunterstützung von 60 fl.

Im J. 1493 überläßt Eberhard von Gundelfingen dem Kloster Zwiefalten seine Vogtey, Obrigkeit, Höfe und Güter zu Waldstetten gegen die des Klosters zu Hayingen. Wie Gundelfingen dazu gekommen, ist bey Warmthal zu finden. Das übrige Grundeigenthum wurde von dem Kloster theils vor, theils nach jener Erwerbung in einzelnen Theilen zusammengekauft, wobey sich die Verkäufer gemeiniglich zugleich zu Leibeigenen machten und das Gut als Fall-Lehen zurückerhielten. Das Patronat wurde mit Ittenhausen erkauft, und 1575 die Kirche dem Kloster einverleibt.

b. Ohnhülben, ein Hof mit ansehnlichen Gebäuden auf hoher, freyer Alp, ohne Wasser, mit 13 evang. Einw. Der Hof ist Staatsdomäne, hat 2 Wohngebäude mit Wirthschaftsgebäuden, 1 Capelle, 1 Ziegelhütte und auf einer eigenen Markung 685 M. Feld. Er ist an zwey Pächter für 580 fl. Geld, 200 Sch. Dinkel, 60 Sch. Haber, und 50 Sch. Gerste verliehen. Der Name des Hofs wird bald so, bald anders, in ältern Urkunden und Schriften auch Honhilb, Hohnhülbe geschrieben, und die richtigste Schreibart wäre demnach wahrscheinlich Hohenhülben. Es scheint als

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)