Seite:Oberamt Saulgau 198.jpg

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Stiftung von 2500 fl. i. J. 1744 wieder getrennt. I. J. 1810 wurde auch der Verband mit Mengen in soweit wieder aufgehoben, daß die erste Caplaney zur Pfarr-Caplaney gemacht wurde. Das Patronat von beyden Stellen hat jetzt der Standesherr. Die Baulast der Kirche hat die Kirchenbaupflege, die des Pfarr- und des Caplaney-Hauses haben die beyden Pfründen. Die gut dotirte Kirchenpflege hat auch Zehnten in Langen-Enslingen; die Ottilien-Caplaney ist Zehentherr zu Repperweiler. In die Kirche waren bis auf neuere Zeiten eingepfarrt: Blochingen, Hipfelsberg und von der Stadt Mengen noch die Spitalmühle, die Walkmühle und das Leprosenhaus; ferner die jetzt fürstl. Hohenz.-Sigmaringischen Orte Rulfingen, Zielfingen und Rosna, die i. J. 1810 bis auf Hipfelsberg sämmtlich davon getrennt wurden.

Ennetach war von alten Zeiten her mit der Herrschaft Scheer verbunden; wie aber die Stadt Mengen immer Anspruch darauf gemacht hat, ist bey Mengen zu sehen. In der Nähe von Ennetach befindet sich ein Hügel, der Schloßbühl genannt, wo noch die Reste von einem Graben wahrgenommen werden. Vielleicht hatte hier das Schloß gestanden, wozu der Burghof gehört hat, dessen der Östr. Pfandschaftrodel von 1313 gedenkt. S. Mengen. Der Röm. Alterthümer, welche in der Gegend gefunden worden sind, ist schon S. 19 und 20 gedacht. Nicht weit von dem Dorfe stand auch das vormalige Kloster Ennetach, ein Frauenkloster Prediger-Ordens, das von Graf Hugo von Montfort ums J. 1330 gestiftet wurde. In diesem Jahre bestätigte Graf Wilhelm von Montfort die Stiftung seines Vaters Hugo, der den Schwestern der Sammlung zu Mengen-Dorf eine Hofstatt daselbst und das Gut Hipfelsberg geschenkt hatte. 1424 schenken die Gebrüder Hartung, Leutpriester zu St. Martin in Mengen, und Heinrich v. Bartelstein die Mühle und eine Wiese, so wie 1436 eine Wiese unter Hipfelsberg. Andere Schenkungen und Erwerbungen folgten nach. Die Klosterfrauen wirthschafteten so schlecht,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)