Seite:Oberamt Saulgau 218.jpg

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Übrigens wurde der Hof schon 1484 von einem Privatbesitzer an Friedberg verkauft.


38. Ursendorf; 425 G.E.

1) Ursendorf, ein kath. Dorf, 31/2 St. westlich von Saulgau, mit 304 Einw. und einer Schule, Filial von Hohen-Tengen. Den großen Zehnten beziehen die Standesherrschaft zu 2/3, die Pfarrey und die Ulrichs-Caplaney zu Hohen-Tengen zu 1/3, den kleinen ebendieselben und die Procuratorie Scheer. Lehen und Gefälle hat auch Sigmaringen. S. 91.

U., ehemals auch Ussendorf geschrieben, liegt in einem ziemlich sumpfigen Thale, zwischen Waldungen. Der Ort hat 1 Capelle, 1 Schule, 1 Schildwirthschaft, 1 Ziegelhütte, 1 Öhl- und Gypsmühle und Torfstecherey. Ehemals war in dem Orte ein Edelmannssitz: Cunrat Gut von Ursindorf, und sein Sohn Heinrich von Ursendorf verkaufen 1273 ein Gut zu Buzichoven (Beizkofen) an Heinrich von Schwarzach. 1313, 1358 und 1388 stiften und verkaufen verschiedene Privatpersonen Güter zu Ussendorf, an das Kloster Habsthal, daher die Sigmaringischen Gefälle. 1322 überläßt auch Gr. Eberhard von Landau, dem Kloster Heiligkreuzthal das Eigenthum eines Guts. Der Ort gehörte übrigens zur Grafschaft Friedberg und dem Amte Hohen-Tengen.

2) Altensweiler, Altenweiler, ein kath. Weiler, 1/4 St. westlich von Ursendorf, mit 19 Einw. Filial- u. a. Verhältnisse wie bey Ursendorf. Den großen und kleinen Zehnten beziehen die Grundherrschaft und die Pfarreyen Blochingen und Hohen-Tengen. S. Ölkofen. In den Östr. Habsb. Urbarien kommt der Ort unter dem Namen Bettenweiler vor. Eine Urkunde der Gaugrafen Ato, Wilhelm und Alboin v. J. 875 ist ausgestellt in villa Pettinwilari, und es dürfte darunter eher unser Bettenweiler oder Altenweiler, als, wie Neugart annimmt, Bietingen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_218.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)