Seite:Oberamt Tettnang 037.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

am meisten bei Constanz auf. Der Blaufelchen, Felchen, Salmo Wartmanni, heißt einjährig Seelen, Heuerling, Meidelfisch, zweijährig Stüben, dreijährig Gangfisch, auch grüner Gangfisch, im vierten Jahre Renken, im fünften Halbfelch oder Springer, im sechsten Dreyer, und erst im siebenten Felchen. Er lebt in großer Tiefe, kommt bei Donnerwettern und warmen Regen mehr an die Oberfläche herauf, wird dann in Menge als Gangfisch hauptsächlich bei Lindau gefangen, und theils frisch, theils marinirt verkauft. Er ist sehr geschätzt und hauptsächlich der Gegenstand der Bodenseefischerei. Er findet sich vornämlich am Untersee bis Meersburg herauf und kommt im Winter zur Laichzeit in den Obersee zwischen Friedrichshafen und Kreßbrunn, wo er sich etwa 14 Tage lang aufhält. Der Hecht, Esox Lucius; die Barbe Cyprinus Barbus; – Karpfe C. Gobio; die Schleiche, C. Tinca; der Brachmen, C. Brama, jung Scheiteln; das Rothauge C. erythrophthalmus, jung Fürnikel, dann Förn oder Schneiderfisch; der Rothfloßer, C. Rutilus, Rotte, Rottel; die Hasel, C. Dobula, auch Nefel, Landhasele; der Alet, C. Cephalus; die Blecke, Agöne, C. Alburnus, ein kleiner Fisch, im Bodensee sehr häufig, auf einen Zug wurden schon 10 Eimer derselben gefangen; die Felle, Ellritze, C. Phoxinus; der Berschling – Egli am Bodensee – Perca fluviatalis – der Gropp, Cottus Gobio.

Krebse. Edelkrebse gibt es namentlich viele im Schleinsee.



III. Einwohner.

1. Bevölkerung.
A. Stand der Bevölkerung.

a. Anzahl. Der Oberamtsbezirk hatte im Jahr 1822 18.074; 1832 19.277 und 1837 19.903 ortsangehörige Einwohner.

Im Jahr 1822 waren von den 18.074 Ortsangehörigen abwesend 999, dagegen Fremde im Bezirk 1369, mithin betrug die Zahl der Anwesenden 18.444. Im Jahr 1837 soll die Zahl der Ortsanwesenden 19.057, also 846 weniger, als die der Ortsangehörigen betragen haben, was kaum anzunehmen ist. Auf eine Quadratmeile kommen (ohne Einrechnung des Bodensee-Antheils) nach der


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 037. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_037.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)