Seite:Oberamt Tettnang 147.jpg

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  • 1) Flunau, W. mit 26 k. Einw., 3 St. südöstlich von Tettnang, in einer wild-romantischen Gegend, am steilen rechten Rande des Argenthales, Filial von Neukirch. Im Orte ist eine Schildwirthschaft. Es gab ein adeliges Geschlecht, das sich von dem Orte benannte. Ein Wernherus de Flunowa unterzeichnet mit vielen anderen Edlen 1122 die Stiftungs-Urkunde des Klosters Langnau.
  • 2) Aberlingsbühl, W. in sumpfiger Lage, mit 10 k. Einw. Filial von Goppertsweiler, bestehend aus 2 herrschaftlichen Schupflehen auf der Markung von Ober-Langensee, deren Gebäude bei der Vereinödung in den 1780ger Jahren errichtet wurden.
  • 3) Badhütten, ein Mineralbad mit einem Hofgut und 7 k. Einw. Filial von Laimnau, gemeiniglich das Laimnauer Bad genannt. Das Bad hat eine stille, abgeschiedene, aber schöne und malerische Lage in dem wildromantischen Argenthal, zwischen den Gewässern der Argen, 1/2 Stunde von Laimnau, 2 Stunden von Tettnang und 21/2 Stunden von Lindau. Die Bestandtheile der Mineralquelle sind oben S. 11 schon angegeben. Das Wasser soll sich hauptsächlich bei Hautausschlägen, Scropheln und Gliederweh wirksam zeigen. Die Anstalt ist neuerlich gut eingerichtet. Dem Wirthschaftsgebäude gegenüber steht ein neuerbautes geräumiges Badhaus, worin die Badgemächer mit Hahneneinrichtung und eine Reihe guter Wohnzimmer sich befinden. Auch an freundlichen Anlagen und Spatziergängen fehlt es nicht. Die Quelle ist in einem besondern Raume, die Badhütte genannt, gefaßt. Bei dem Bad befindet sich auch eine vortreffliche Quelle des reinsten Trinkwassers, die der Badinhaber zur Einrichtung einer Kaltwasser-Cur-Anstalt zu benützen beabsichtigt. Das Bad, ehemals eine Gräfl. Montfortische Anstalt, war schon in ältern Zeiten bekannt und besucht, es kam aber fast ganz in Abgang, und erst in neuerer Zeit wird es wieder fleißiger und auch von entfernten Gästen besucht, nachdem sein jetziger Besitzer, Herr Heimpel, es in den gegenwärtigen Stand gestellt hat.
  • 4) Bernaumühle, eine Mahlmühle, Säge und Hanfreibe mit einem Hofgut und 4 k. Einw. Filial von Wildpoldsweiler. Die Mühle wird von dem Abfluß des Kreuzweihers getrieben. Der Besitz ist Eigenthum.
  • 5) Blumeck, ein k. W. an der Argen mit 87 Einw. Filial von Goppertsweiler. Hauptbesitzer des Orts war ehemals die Familie Isenbach, welche sich von Blumeck schrieb. 1419 und 1425 verkauften drei Brüder Isenbach von Blumeck ihren Antheil nebst der Vischenz in der Argen an Hans Kunnensau, Bürger zu Ravensburg, von dem er 1430 an das Kloster Langnau kam, nach

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_147.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)