Seite:Oberamt Wangen 024.jpg

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der Eschach von der rechten Seite gehören alle dem königlichen Bayerischen Gebiet an, der Kreuzbach, Ulmerthalbach, Eschach, Kirchnach; von der linken Seite kommen die Tobelbäche der Adelegg, der Eisenbach, Burghaustobelbach, Ölbergbach, Senntobelbach, Wagenbach. Auch fällt in die Eschach, aber erst im Oberamt Leutkirch, der Bach, welcher unter dem Namen des Gießbächleins die Lettelesmühle treibt, in den großen Mauersee und aus diesem durch das Taufachmoos nach dem Fetzach-Weiher im Oberamt Leutkirch geht. Die Eschach ist, wenn sie angeschwollen, sehr reißend, und richtet in den Gemeinde Winterstetten und Friesenhofen oft großen Schaden an.


c. Seen und Weiher.

In den vielen Vertiefungen und kesselförmigen Niederungen dieses hügeligen Bezirkes finden sich größere und kleinere Wasseransammlungen als eben so viele Überreste des großen Sees, der einst das weite Becken Oberschwabens ausfüllte. Der Bezirk zählt nicht weniger als 102 solcher stehenden Wasser, welche, wenn sie als Fischwasser benützt werden und abgelassen werden können, Weiher, im andern Falle Seen heißen. Sie tragen nicht wenig dazu bei, dem Anblick der Landschaft eine anmuthige Abwechslung zu geben. Ihr Wasser ist klar, der Grund aber schlammig, ihre Tiefe selten bedeutend, selbst bei den größeren Seen gewöhnlich nicht über 30 Fuß, die Umgebung meist sumpfig, da der See gewöhnlich nur der an der tiefsten Stelle eines Mooses zurückgebliebene Rest einer größeren Wasseransammlung ist. Dieses ist hauptsächlich auf der Hochfläche von Kißlegg in der Nähe der Wasserscheide der Fall. Häufig haben diese Teiche keinen sichtbaren Zu- oder Abfluß. Ihre Anzahl vermindert sich mit jedem Jahre, da man besonders in neuerer Zeit darauf bedacht ist, zuweilen mit Kosten, die sich kaum belohnen, einiges Kulturland oder einen Torfstich aus dem ausgetrockneten Seeboden zu gewinnen. Die Weiher ernähren verschiedene Fischgattungen, die von selbst sich vorfinden


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)