Seite:Oberamt Wangen 067.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

beschlagen sie mit jungem Vieh. (v. Weckherlin, die Rindviehzucht S. 161.)

c. Viehzucht.

Pferdezucht. Die Zahl der Pferde beträgt nach der neuesten Aufnahme 2228, darunter sind 383 unter zwei Jahren. Auf die Quadratmeile kommen demnach 318 Pferde, und je unter 8,6 Menschen besitzt Einer ein Pferd. Wiewohl somit die Anzahl der Pferde keineswegs unbedeutend ist, so ist gleichwohl die Pferdezucht selbst ganz gering. Die Landwirthe halten, sofern sie nicht zugleich Fuhrleute sind, mehr nur zu ihrem Vergnügen und zu ihrer Bequemlichkeit ein Pferd, mit welchem sie bei den oft großen Entfernungen von den Kirchorten und Städten auf Märkte, zu Hochzeiten, Leichen u. s. w. fahren. Der Pflug wird mehr von Stieren als von Pferden gezogen, und in der Regel das Luxuspferd den Stieren bei- oder vorgespannt. In der obern Gegend des Bezirks, oder den trauchburg’schen Gemeinden werden jedoch mehr Pferde gehalten und deßwegen auch der Pflug mehr mit Pferden bespannt; doch ist auch hier von eigentlicher Zucht keine Rede, woran zum Theil die unebene Lage der Felder, die vielen feuchten und moorigten Gegenden Schuld seyn mögen. Die Beschellplatte in Wangen ging aus Mangel an Theilnahme ein, wie die im benachbarten Leutkirch; die nächste ist die in Waldsee, die aber wenig oder gar nicht von diesseitigen Oberamts-Angehörigen benutzt wird.

Rindviehzucht. Desto wichtiger ist für diesen Oberamts-Bezirk die Rindviehzucht. Zwar hat die Zahl der Stücke in neuerer Zeit eher ab- als zugenommen, und während nach der Aufnahme auf den 1. Januar 1834 Wangen hierin nur von Ellwangen übertroffen wurde, steht es jetzt (Aufnahme vom 1. Jan. 1840) den Oberämtern Ellwangen, Gerabronn, Leutkirch und Riedlingen hinsichtlich der absoluten Zahl nach. Diese beträgt 20.611 Stücke im Ganzen, darunter Schmalvieh 8001, Kühe 9.749, Ochsen und Stiere 2861. Hingegen ist Wangen im Verhältniß zur

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 067. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_067.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)