Seite:Oberamt Wangen 122.jpg

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Franziskus Wagner, ex soc. Jesu, Kaiserlicher Historiograph in Wien.

Maria Fidelis Wachter, Custos des k. k. Kunst- und Antiken-Kabinets in Wien.

Andreas Ignatius von Müllern, Reichsstadt Wangen’scher Syndikus, später k. bayerischer Ministerialrath.

Pater Franziskus Kolb, des h. Paul-Eremiten Ordens Provinzial durch Deutschland.

Unter den jetzt Lebenden dient seiner Vaterstadt zu besonderer Auszeichnung der k. württembergische Hofmaler Joseph Anton Gegenbauer in Stuttgart, geb. den 6. März 1800, ein Künstler, der sein bedeutendes Talent durch mehrjährige Studien in München und Italien im Fache der Historienmalerei zu einer Virtuosität ausgebildet hat, die ihm die gerechte Bewunderung aller Freunde des Schönen sichert.

Die Nahrungsquellen der Einwohner bestehen in Landbau, Viehzucht und Gewerben. Nur wenige Bürger nähren sich ausschließlich vom Betriebe der Landwirthschaft; bei weitem der größere Theil übt irgend ein Gewerbe. Dagegen ist auch nicht leicht ein Professionist oder Handelsmann, der nicht nebenbei durch Feldbau und Viehhaltung sein Fortkommen zu sichern oder seinen Wohlstand zu erhöhen suchte. Im Allgemeinen kann der ökonomische Zustand der Bürger gut genannt werden; es gibt keine besonders reiche, aber auch nur wenige ganz arme Familien. Die hiesigen Bürger sind arbeitsam und haushälterisch, dabei lebensfroh und gesellig. Zur Ehre gereicht ihnen die ansehnliche, durch freiwillige Beiträge zusammengebrachte, aus nützlichen und angemessen unterhaltenden Werken bestehende Büchersammlung.

Das Areal der Stadtmarkung beträgt 3144 Morgen. Wie sich dieses auf die einzelnen Kulturen vertheilt, ergibt sich aus der Tabelle, wobei nur zu bemerken ist, daß in Folge der neuerlich allgemein gewordenen Stallfütterung die Zahl der nur einmähdigen Wiesen sich immer mehr verringert. Die Stadtmarkung ist gut angebaut und gehört hinsichtlich ihres Bodens zu den besten im Oberamt. Sie besteht zu 2/5 aus Getreideland, reicht jedoch zur Ernährung der Bewohner nicht vollkommen hin. Weil keine Vereinödung stattfindet, so ist der flürliche Ackerbau bei weitem der vorherrschende. Von 12276/8 Morgen bestehen nur 1691/8 aus willkürlich gebauten oder Wechsel-Feldern. Die Landwirthschaft hob sich in den letzten Jahren bedeutend, wozu die Beschränkung und allmählige Einstellung der Weidewirthschaft das Meiste beitrug. Die Verdienste des Posthalters Frast in dieser Hinsicht sind oben S. 57 schon erwähnt. Auch hatte die Vertheilung der Allmanden (137 Jauch)


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_122.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)