Seite:Oberamt Wangen 144.jpg

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Jahre 1728, mit einem sehr alten Altar in gothischem Styl, der früher in der Pfarrkirche zu Urlau gestanden haben soll, durch neuere Zuthaten aber viel von seiner ursprünglichen Gestalt verloren hat. Die Kapelle besitzt einen Fonds von 100 fl. und unbedeutende Grundzinse. Zu der Unterhaltung ist die Parzellargemeinde subsidiarisch verbunden. Der Pfarrer liest bisweilen, jedoch ohne Verpflichtung, eine Messe in derselben. Sommersbach hatte früher eigene Edle, die sich von dem Orte schrieben. Ein Walther von Sumirsbach, Ministerial des Grafen Wolfrad von Vöringen, kommt in einer Schenkungsurkunde eines gewissen Presbyters Wernher an das Kloster Isny im Jahr 1169 als Zeuge vor, und zwei Jahre nachher machte er demselben selbst eine Schenkung. (Item Waltherus de Sumirspach dedit nobis praedium suum in villa sua.) Wann dieses Geschlecht aufgehört habe, ist nicht bekannt. Schon 1173 waren die Trauchburg hier begütert; Heinrich v. Trauchburg schenkte im angeführten Jahre dem Kloster Isny einen Hof. Die Burgstelle der Sommersbach liegt 1/4 Stunde nördlich von dem Weiler auf der äußersten Spitze des Bergrückens Rothholz. Mauerwerk ist keines mehr zu sehen, aber Wälle und Gräben sind noch in der schönsten Anlage vorhanden. Auf der minder steil abfallenden Ost- und Westseite ist die Burgstätte durch einen 40′ breiten Graben und 9′ hohen Wall von dem übrigen Berge getrennt. Noch ist deutlich die ehemalige Einfahrt von der Nordostseite her zu bemerken. Der Burgplatz ist beholzt, trägt aber, wahrscheinlich wegen des unter der Oberfläche befindlichen Gemäuers, nur verkümmerte Fichten. Unter der Burg führt eine Wiesenstrecke den Namen „die Magdbainbt," d. h. der Magdgarten, nach der Volkssage das Geschenk eines alten Burgherrn an seine Lieblingsdienerin.

Zu der Markung von Sommersbach gehören noch die Parzellen: a) Baumgarten, Weiler mit 14 Einw., b) Greut, Hof mit 5 Einw., c) Hesler, Hof mit 7 Einw., d) Hintertobel, Hof mit 2 Einw., e) Leimen, Hof mit 6 Einw., f) Maxenbauer, Hof mit 13 Einw., g) Öschner, Hof mit 11 Einw., h) Staig, Weiler mit 21 Einw.

  • 9) Spieswengen, Ober- und Unter-, Weiler mit 23 Einwohnern, mit den Höfen Hanses, 7 Einw., Haidemoos, 2 Einw., Jerger, 10 Einw., Roser, 6 Einw., Schanz, 3 Einw., Weissen, 9 Einw. Diese Höfe wurden bei der Vereinödung größtentheils von Lengertshofen hinausgebaut.

Bei dem Hofe Schanz, auch Schwedenschanz genannt, zeigt sich ein künstlicher Graben mit einem Walle, der von der Beurerstraße zum Menelzhofer Wege herüberzieht und auf der Waldhöhe Bantenholz sich verliert. Diese Schanze führt auch den Namen


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)