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rund, und oben laufen sie kegelförmig zu. Zuweilen lassen sie sich 2 ½ Stunden sehen, und sie widerstehen dem Regen, er mag so stark seyn, als er will. Alles dieses wird von allen Einwohnern zu Plauzat und durch einen Brief des Herrn Binon, Predigers bey derselben Gemeine, welcher seit 27. Jahren daselbst wohnet, und ein genauer Beobachter ist, bekräftiget.“ Vor 3. Jahren hat der Herr Pastor Lesser, nebst andern, zu Nordhausen, bey einem stürmischen Ungewitter, an den Spitzen eines eisernen Geländers auf einem Thurme daselbst, itzt erwähntes Phänomenon gleichfalls bemerket. Ein gelehrter Schweizer hat mich versichert, daß in der Schweiz ein Thurm ist, auf welchem sich bey diesen Umständen dasselbe ebenfalls zeigt. Diese Lichter, welche bey Ungewittern zu sehen sind, rühren ohne Zweifel von einer starken Elektricität der Donnerwolken her.

Ehe man die oben erzählten elektrischen Versuche mit den Gewitterwolken gewußt, würde man schwerlich die Ursache dieser Lichter haben errathen können, so wenig als die Ursache verschiedener anderer leuchtender Lufterscheinungen, als z. E. der Irrlichter, der fliegenden Drachen, des Feuers St. Elmo etc. Ja, Herr Franklin erkläret auch sogar die Nordscheine aus die Luftelektricität. Weil ich aber an dieser Erklärung noch keinen rechten Geschmack finden kann, so will ich sie übergehen, und vielmehr etwas von dem Feuer St. Elmo gedenken.

Nach des Plinius (im 2. Buche im 37. Cap.) und anderer alten und vieler neuern bekannten

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 489. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_34.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)