Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 55.jpg

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Beweis, außer daß Herr Scheffer anführet, daß man ihn bey Pozzuolo in Italien gefunden. Einigen Berichten nach, soll er wohl auch aus den feuerspeyenden Bergen ausgeworfen werden: aber diese Nachrichten sind in den Beschreibungen sehr wenig übereinstimmend; daher viele läugnen, daß es ein wirklicher Salmiac ist. Herr Boccone aber nennet in seinen physikalischen Untersuchungen und Anmerkungen den, welcher aus dem Vesuv kömmt, wirklich Salmiac: Doch siehet man aus seiner Beschreibung, daß er wenigstens nicht rein und von andern Mischungen frey gewesen.

Dieses Mittelsalz, welches auf diese Art aus allen 3. Reichen der Natur seinen Ursprung haben kann, auch zu seiner Zusammensetzung gewöhnlicher Weise, das Saure aus dem Mineralreich, und das flüchtige Alkali aus einem von den andern beyden Reichen, besonders aus dem Thierreiche, erfordert, kann dennoch auch, ohne daß etwas von den letztern beyden zu Hülfe kömmt, in Bergen hervorgebracht worden. Man sieht also hieraus, daß das flüchtige Alkali eben sowohl in dem Mineral- als in dem Thier- und Pflanzenreiche anzutreffen ist; welches beweiset, daß das Mineralreich einen überflüßigen Vorrath von allerhand Materien hat, woraus vielerley Dinge hervorgebracht werden können.

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 510. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_55.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)