Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 62.jpg

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mir nun seine Noth klagte, und alle Curen erzählte, auch dabey versicherte, daß er sich vorgenommen, nichts mehr in der Welt zu gebrauchen, sondern alles zu leiden, und zu sterben; so habe ich ihm vorgeschlagen, das Elektrificiren noch zu versuchen. Wenn es ihm keine Erleichterung schaffen würde, so sollte es ihm doch nicht schaden. Er fand sich dazu alsbald bereit und willig, weil er an den Russen (N. 1.) die angenehme Wirkungen schon gesehen hatte. Ich habe ihn darauf angefangen, alle Wochen 1. oder 2. Tage zu elektrificiren. Nachdem der Patiente 4. Tage also bey mir elektrificiret wurde, so dankte er Gott, und versicherte, daß er nicht nur ruhig, sondern auch mit dem schmerzhaften Beine zugleich mit auf dem Stuhle sitzen, und den Fuß nach Wohlgefallen krumm biegen könnte. Heute ist der 13. Tag, daß ich ihn elektrificiret, und er befindet sich sowohl, daß der heftige Schmerz mit den spasticis fibrarum tensionibus, gänzlich nachgelassen hat. Dann und wann merkt er noch einiges prickeln, als wann Ameisen darinnen wären, wo sonst der grausamste Schmerz gewütet.

5) Im medio Iulii a. c. wurde ich zu einem 51jährigen Manne, Nahmens Norman geruffen, (dessen Sterbeglocken ich selbst 14. Tage vorher hatte lauten hören,) der mich um die Wunden Christi um Hülfe anflehete, weil er gänzlich verlassen wäre. Ich fand ihn auf der linken Seite vom Schlage gerühret, daß er seinen linken Arm und Fuß weder rühren, noch wenn solche angerühret wurden, empfinden konnte. Die ganze Seite war auch kalt anzufühlen, und aufgedrungen. Wie ich ihm einige

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 517. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_62.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)