Am nächsten Morgen begab sich Aubrey ohne alle Begleitung auf seine Wanderung; er wunderte sich über das schwermüthige Ansehen seines Wirthes, und war sehr bewegt, als er hörte, daß seine Worte, womit er den Glauben an jene furchtbaren Feinde verspotten wollen, auf die Familie so schreckend gewirkt hatten. Als er sich zu Pferde setzte, bat ihn Janthe nochmals, vor Nachts zurückzukehren, und er versprach es.
Seine Nachforschungen beschäftigten ihn indessen dergestalt, daß er das Abnehmen des Tages nicht bemerkte, und wie sich am Horizonte eine von den kleinen Wolken zeigte, die in wärmern Climaten so schnell zu furchtbaren Gewittern anwachsen und oft Verheerung über ganze Gegenden verbreiten. Er bestieg demohngeachtet sein Pferd, um durch Eile die versäumte Zeit nachzuholen,
John Polidori: Der Vampyr: Eine Erzählung aus dem Englischen des Lord Byron. Nebst einer Schilderung seines Aufenthaltes in Mitylene. Leipzig: Voss, 1819, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Polidori_-_Der_Vampyr_-_30.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)