Seite:Posse Band 5 0166.jpg

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IV, Taf. 73, 4)[1], – nicht aber unter Otto III. (I, Taf, 9, 310, 1)[2], des letzteren Nachfolger Heinrich II. (I, Taf. 11, 1–3)[3] und Heinrich V. (I, Taf. 19, 1–3) –


  1. Stempel 1–3 der Königszeit Ottos II. (I, Taf. 8, 2–4) sind nacheinander geführt. Nach dem Tode des Vaters übernahm Otto II. den Kaiserstempel Ottos I. als Stempel 4 (I, Taf. 8, 5). (St. 572, 972 Aug. 18 ist nachträglich besiegelt worden. Vgl. II, 5. Beurkundung und Besiegelung). Hilfsstempel 5 und 6 sind je dreimal, der letztere nach Stempel 5 in Anwendung gekommen. Stempel 5 ist nicht, wie man bisher annahm, der Stempel Ottos I. 5 (I, Taf. 7, 6), sondern ein neuer Stempel Ottos II., der sich aber nicht an St. 857, 983 Juni 17 befindet, wie Foltz annimmt, sondern identisch mit dem 4. Siegel Ottos I. (I, Taf. 7, 5) ist. Die Besiegelung dieser sonst echten Urkunde ist daher als falsch anzusehen. Vgl. S. 12.
    1. Stempel
    I, Taf. 8, 2
    2. Stempel
    I, Taf. 8, 3
    3. Stempel
    I, Taf. 8, 4
    4. Stempel
    I, Taf. 8, 5
    5. Stempel
    I, Taf. 8, 6
    6. Stempel
    I, Taf. 9, 1. 2;
    IV, Taf. 73, 4
    961
    963 20/7
    964 27/7
    967 1/1, 18/1
    968 3/10 (2mal)
    970 11/4
    972 11/7, 14/8, 18/10 [972 18/8 St. 572]
    973 5/6, 7/6, 27/6 (4mal), 28/6, 23/7, 25/7, 26/7, 27/8, 11/9, 18/9, 22/10, 22/11, 23/11
    974 21/1, 30/8, 2/11 974 10/5, 13/5
    975 6/1, 24/5, 27/5, 11/6, 26/6 (2mal), 15/7 975 6/1
    976 3/1, 18/1, 19/1, 5/7, 21/7 (2mal), 22/7 (3mal), 1/8, 16/9
    977 12/4, 11/5 (2mal), 30/7, 8/9, 5/10 , 20/10, St. 149, 697a
    978 8/3, 17/5, 14/7
    979 15/1 (2mal), 27/2, 10/6, St. 744, 15/10, 6/12 979 3/3, 20/5
    980 29/1, 12/3, 12/5, 1/6, 4/6, 25/7, 25/8, 15/9, 8/10, 15/10 (2mal), 24/10, 29/10
    981 12/7, 6/8, 23/9 981 21/7
    982 31/1 18/5, (2mal), 31/7, 18/8
    983 1/6, 5/6 (2mal), 9/6, 15/6, St. 858
  2. Die Stempel unter Otto III. sind nacheinander verwendet worden. Stempel 1 (I, Taf. 9, 3), ist nur erhalten an St. 871 984 Okt. 27. Er wurde spätestens 985 Febr. (St. 878) ersetzt durch Stempel 2 (I, Taf. 9, 4), der bis zu Ende der königlichen Periode in Gebrauch war. Für den Kaiser wurde sofort ein neuer Stempel 3 (I, Taf. 9, 5) angeschafft und diente dazu, bereits die erste vom 22. Mai 996 (St. 1067) datierte Kaiserurkunde damit zu besiegeln, blieb auch dann sicher bis zum 9. April 997 (St. 1107) in Verwendung. Das zuerst 18. April 997 (St. 1109) begegnende Siegel 4 bezeugt, daß damals bereits die Anfertigung eines neuen Stempels angeordnet war. Noch während des Herbstaufenthaltes 997 des Hofes in Aachen wurde wiederum ein neuer Stempel 5 (I, Taf. 10, 1) geschnitten, der für die Besiegelung von St. 1128, 1139 und 1145 gebraucht wurde, also noch zu Beginn des zweiten Römerzuges. Das noch am 22. April 998 vorkommende Siegel ist zwar verloren, doch aber zweifellos Stempel 5. An demselben Tage finden wir das erste Mal die Bulle (St. 1142), sodann an St. 1148 und 1155a, am 26. April und 1. Mai 998 und einen Tag später (St. 1155b) die Spuren eines aufgedruckt gewesenen Siegels. Dieses war an der für Befestigung der Bulle gebräuchlichen Stelle angebracht. Es zeigt das, daß man eine Bulle anzuhängen beabsichtigte und es dürfte hier ein ähnlicher Fall wie bei St. 1079 vorliegen, das ursprünglich mit eingedrücktem Wachssiegel versehen war, jedoch entfernt und wahrscheinlich während des zweiten Aufenthaltes des Kaisers in Italien durch eine Bleibulle ersetzt wurde, die nach der Beschreibung Bethmanns einem der drei ersten Bullenstempel Ottos III. entspricht. Von St. 1155b abgesehen, liegt seit 1. Mai 998 kein Beleg für Ausstattung der Diplome mit Wachssiegeln mehr vor: sie wurden fortan ganz von den Bleibullen verdrängt. Vgl. Mon. Germ. DD. O. III., S. 392a.
    1. Stempel
    I, Taf. 9, 3
    2. Stempel
    I, Taf. 9, 4
    3. Stempel
    I, Taf. 9, 5
    4. Stempel
    I, Taf. 9, 6
    5. Stempel
    I, Taf. 10, 1
    6. Stempel
    (Bulle)
    I, Taf. 10, 2. 3
    7. Stempel
    (Bulle)
    I, Taf. 10, 4. 5
    8. Stempel
    (Bulle)
    I, Taf. 10, 6. 7;
    IV, Taf. 73, 5. 6
    9. Stempel
    (Bulle)
    I, Taf. 10, 48. 9
    984 27/10
    985 5/2–996 18/2
    996 22/5– 997 9/4
    997 18/4–1/10
    997 26/10–998 22/4
    998 22/4–999 3/1
    999 29/3–1000 31/1
    1000 6/4–30/5
    1001 23/1–1002 11/1
  3. Gleichzeitiger Gebrauch mehrerer Stempel für Wachssiegel kommt in der Zeit Heinrichs II. nicht vor, wohl aber sind neben den Wachssiegeln in der Königszeit ein (I, Taf. 11, 4. 5), in der Kaiserzeit Heinrichs zwei Stempel (IV, Taf. 73, 7. 8; I, 11, 6. 7) verwendet worden. Vgl. Breßlau, Vorrede S. XXX der Mon. Germ. DD, III, Heinrich II.
Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0166.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)