Seite:Posse Band 5 0248.jpg

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auf grünem Grunde gehender rother Ochs mit weissem Bauche und linkem Vorderfusse im silbernen Felde wegen des Markgrafthums Niederlausnitz. In dem Mittelschildgen ist ein aufrechter rechtssehender silberner gekrönter Löw mit einem doppelten Kreuzweise geschlungenen Schwanze im rothen Felde, wegen des Königreiches Böhmen.

Zwischen diesen beiden Ungarischen und Böhmischen Länderwapen sieht man zur Rechten drey goldene Spitzenkronen im blauen Felde wegen des Königreiches Galizien, und zur Linken zween doppelte mit Silber und roth geschachte Querbalken im blauen Felde wegen des Königreichs Lodomerien.

In der Mittelstelle, Herz- oder Nabelreihe des Oesterreichischen Hauptschildes befindet sich zur rechten Seite das Wapen des Grossfürstenthums Siebenbürgen. Dieses ist ein durch einen rothen Balken quer getheilter Schild, in dessen oberer Hälfte ein aufwachsender, rechtssehender schwarzer Adler zwischen Sonne und Mond im blauen Felde, in der untern aber sieben rothe Thürme mit Zinnen im goldenen Felde zu sehen sind.

Zur Linken der Mittelstelle ist das herzogliche Würtembergische Wapen, nämlich drey quer übereinander liegende schwarze Hirschgeweihe im goldenen Felde.

In der Unterstelle, oder Fussreihe erscheint im rechten Unterwinkel der Burgundische Wapenschild, welcher in vier Quartiere getheilt ist, ein Herzschildgen und zwischen den unteren zweyen Quartieren eine eingepropfte Spitze hat. Das erste Quartier zeiget einen goldenen rechtssehenden aufrechten Löwen im schwarzen Felde, wegen des Herzogthums Brabant; das zweyte Quartier einen rothen aufrechten rechtssehenden Löwen im silbernen Felde, wegen des Herzogthums Limburg; das dritte einen gekrönten aufrechten rechtssehenden rothen Löwen in einem mit silbernen und blauen Querbalken zehnmal getheilten Felde, wegen des Herzogthums Luxemburg; das vierte einen gekrönten aufrechten schwarzen rechtssehenden Löwen im goldenen Felde wegen der Grafschaft Flandern. Die zwischen den untern Quartieren eingepfropfte Spitze ist in zwey Felder getheilet. Rechts befindet sich ein quer getheilter Schild, in dessen oberen goldenem Felde ein zweyköpfiger schwarzer Adler, im untern silbernen Felde aber ein gemauertes rothes Dreyeck, mit dreyen dergleichen Thürmen, deren jeder auf einem Winkel des Dreyeckes steht, zwischen den zween vorderen Thürmen aber ragen aus der Mauer zwo flache Hände hervor, wegen der Markgrafschaft Antwerpen. Links erscheint im goldenen Felde ein rother rechtssehender aufrechter Löw, durch welchen und den ganzen Schild ein schrägrechter rother Balken gezogen ist, wegen der Grafschaft Namur. Das Mittelschildgen des Burgundischen Wapens ist sechsfach mit goldenen und blauen Balken schrägrechts getheilt, mit einer breiten rothen Einfassung umgeben, und mit einem Herzoghut bedeckt, wegen des Herzogthums Burgund.

Der linke Unterwinkel der Fussreihe ist auf gleiche Art in 4 Quartiere getheilet, und hat nicht nur ein besonderes Mittelschildgen, sondern auch zwischen den untern zweyen Quartieren eine eingepropfte Spitze. Das erste Quartier ist ein blauer mit goldenen Lilien bestreuter, und roth eingefasster Schild wegen des jüngeren Hauses Anjou; das zweyte, zwo goldene auswärts gekrümmte Barben neben einander, mit vier goldenen Kleeblatt-Kreuzgen begleitet im blauen Felde, wegen des Herzogthums Bar; das dritte ein goldener gekrönter linkssehender aufrechter Löw im blauen Felde wegen des Herzogthums Geldern; das vierte ein schwarzer gekrönter rechtssehender aufrechter Löw im goldenen Felde, wegen des Herzogthums Jülich. Die zwischen beiden untern Quartieren eingepropfte Spitze ist ebenfalls in zwey Wapen getheilet, deren rechte einen goldenen rechtssehenden Adler im blauen Felde wegen des Herzogthums Teschen, die linke aber ein silbernes Rad auch im blauen Felde enthält, wegen der Grafschaft Falkenstein. Das mit einer königlichen Spitzenkrone bedeckte Mittelschildgen hat ein mit vier kleinern begleitetes goldenes Krückenkreuz im silbernen Felde wegen des Königreichs Jerusalem.

Zwischen den beiden nun beschriebenen Wapen der Unterwinkel sind die Italiänischen Länder-Schilde in der Fussreihe angebracht, und zwar rechts wegen des Herzogtums Mayland ein senkrecht gespaltener Schild, in dessen rechter Abtheilung ein schwarzer rechtssehender Adler im goldenen Felde, in der linken aber eine blaue aufgerichtete Schlange, die ein Kind bis zur Hälfte verschlingt, im silbernen Felde. Neben diesem steht links wegen des Herzogthums Mantua ein rothes von vier gegen einander gekehrten schwarzen Adlern begleitetes ausgerundetes Kreuz im silbernen Felde. Zwischen beiden Wapen sieht man in einer eingepropften Spitze sechs blaue Lilien, drey, zwo, eine, im goldenen Felde, wegen des Herzogthums Parma.

2do. Der Oesterreichische Mittelschild, welcher eigentlich die Oesterreichischen deutschen Erbländer enthält, ist dreymal in die Länge, und eben so oft in die Quere getheilt, die Fussreihe ausgenommen, die vier Felder hat.

In dessen Hauptreihe zur Rechten, ein rechts sehendes aufrechtes silbernes sogenanntes Pantherthier mit aufwärts geschlungenem Schwanze, aus dessen Rachen und allen Öfnungen des Körpers Feuerflammen gehen, im grünen Felde wegen des Herzogthums Steyermarkt. Die Pfahlstelle nimmt das Wapen des Herzogthums Kärnthen ein, welches senkrecht getheilet, zur Rechten drey übereinander gehende rechts sehende schwarze Löwen im goldenen Felde, und zur Linken einen silbernen Querbalken im rothen Felde hat; auf dem linken Oberwinkel des Haupts ist ein blauer rothgekrönter rechtssehender Adler im silbernen Felde, der einen mit Silber und roth geschachten halben Mond mit über sich gekehrten Spitzen hat, wegen des Herzogthums Krain.

In der Mittelreihe dieses Schildes befinden sich rechts wegen des Fürstenthums Schwaben drey über

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0248.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)