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     Jene Reinhardtswalder Frau hinterließ keine Erben. Dadurch kam das „Frauenholz“ nach ihrem Tode an den Staat. Jedoch 1852 wurde es vom damaligen Lehnrichter Hübner in Kleinwolmsdorf durch Tausch erworben. Der Lehnrichter trat für das Frauenholz den „Pinchteich“ und den „Flüchteich“ an den Staat ab. Die wurden darauf entwässert und später bepflanzt, der Pinchteich lag am Wege, der von der Elbersdorfer Wiese nach den Torfstichen führt, der Flüchteich an der Bautzner Straße bei Wilschdorf.


Die vergrabene Kriegskasse.


     Im Sommer 1813 schlugen die Franzosen ein großes Kriegslager zwischen Fischbach und dem Karswalde auf. Sie führten eine Kriegskasse bei sich, dazu viele Gold- und Silbergeräte eines Fürsten. Jene Kriegskasse wurde nebst anderen Schätzen von französischen Offizieren auf einer einsamen Waldwiese in der Nähe des wüsten Dorfes versenkt. Nun mußte aber ganz plötzlich das französische Lager wegen des Nahens eines ungleich größeren russischen Heeres abgebrochen werden. In der Eile sollen die Franzosen vergessen haben, die versenkte Kriegskasse und die übrigen Schätze mitzunehmen. Das Versäumte später nachzuholen, das war nicht mehr möglich, da die Franzosen vor der Uebermacht der Verbündeten immer weiter nach Westen zu weichen mußten, und es soll die französische Kriegskasse von 1813 noch heute auf jener Waldwiese vergraben liegen. Darum haben schon vor vielen Jahren Leute, die den Ort ganz genau kennen wollten, es versucht, auf der betreffenden Waldwiese nach dem großen Schatze zu suchen. Aber jedesmal


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Friedrich Bernhard Störzner: Reinhardtswalder Sagenbüchlein. Buchhandlung Otto Schmidt, Arnsdorf in Sachsen 1924, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reinhardtswalder_Sagenb%C3%BCchlein_Fr._Bernh._St%C3%B6rzner_14.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)