Vergebe, meine Heftigkeit von gestern
Ihr reuevoll abbitte – Gott erhalte sie,
Und schenk’ ihr eine glückliche Regierung!
Burleigh.
Sprecht! Habt ihr noch nicht bessern Rath erwählt?
Verschmäht ihr noch den Beistand des Dechanten?
Maria.
Ich bin mit meinem Gott versöhnt – Sir Paulet!
Ich hab’ euch schuldlos vieles Weh bereitet,
Des Alters Stütze euch geraubt – O laßt
Mich hoffen, daß ihr meiner nicht mit Haß
Gedenket –
Paulet (giebt ihr die Hand).
Gott sey mit euch! Gehet hin im Frieden!
Die Vorigen. Hanna Kennedy und die andern Frauen der Königin dringen herein mit Zeichen des Entsetzens, ihnen folgt der Sherif, einen weißen Stab in der Hand, hinter demselben sieht man durch die offen bleibende Thüre gewaffnete Männer.
Maria.
Was ist dir, Hanna? – Ja, nun ist es Zeit!
Hier kommt der Sherif, uns zum Tod zu führen.
Friedrich Schiller: Maria Stuart. Tübingen: Cottasche Buchhandlung, 1801, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Maria_Stuart_222.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)