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Den Himmel jezt erfliegt, zur Tiefe dann sich senkt,

Das All, sein eigen Ich, und Dich, du Ewger, denkt.
Die innre Stimme zeugts, die nimmer schweigt noch heuchelt,
Die nie dem Triebe frohnt, und nie den Lüsten schmeichelt,
O Du, der heilig ist, o du, der selig ist,

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Ich glaube, daß du bist“!


So rufend schaut’ ich auf, und sieh, des Spatroths Gluthen
Erblaßten. Schwer und tief hing auf die schwarzen Fluthen
Und auf den Dünenschnee ein Trauerflor herab,
Noch war die Schöpfung still und lautlos wie ein Grab.

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Jezt rauscht es fern, der Sturm erwacht, die Wogen grollen,
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_080.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)