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Doch Einem nur ist frey gestellt,

Was ihn gelüstet, zu verlangen.
Wer dieses Wunsches sich enthält,
Bleibt dennoch auch nicht übergangen.
Er soll das Glück, worauf die Wahl des Andern fällt,

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Sogar im Doppelmaaß empfangen“.


     Kampfrüstig hoben Geitz und Neid
Ihr Schlangenhaupt sogleich in beider Männer Herzen,
Und ihrer Bisse Folterschmerzen
Entflammten einen langen Streit.

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Der Neidhart wollte nicht zum Wunsch die Lippen regen,

Denn der Gedanke war für ihn schon Höllenpein,
Durch einen reichern Wundersegen
Den Sohn des Geitzes zu erfreun;
Und dieser ließ so wenig, als ein Stein,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_118.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)