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Die Menschenalter.

An unsrer Wiege grüßen uns die Horen,
Den Säugling küßt des Morgens Rosenlicht,
Und weinend grüßt sein erster Blick Auroren,
Er fühlt des Daseyns schöne Stunden nicht.

5
Der Knabe jagt, gleich losgelassnen Winden,

Dem Schmetterling wie einst dem Glücke nach.
Das Mitleid lehrt ihn trösten und empfinden.
Sein Herz ist, wie sein Wille, weich und schwach.

Dies weiche Herz, für jeden Eindruck offen,

10
Wird von des Jünglings Thränen angeklagt;
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)