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Wohlthätig ist des Feuers Macht,

Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft;
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,

160
Wenn sie der Fessel sich entrafft,

Einhertritt auf der eignen Spur
Die freye Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand

165
Durch die volkbelebten Gassen

Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke

170
Quillt der Segen,

Strömt der Regen,
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr’s wimmern hoch vom Thurm!

175
Das ist Sturm!
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_259.jpg&oldid=- (Version vom 15.8.2017)