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Du klagst vor Gott und vor Menschen mich an?

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O, armer, dich selbst nur betrügender Mann!

Gott kennet mein Herz, unschuldig und rein,
Und Menschen vermögen nicht, Richter zu seyn.

Geh’ hin, wenn du so mich durch Argwohn verkennst!
Weit besser ists, wenn du auf immer dich trennst,

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Als fürder mich peinigst mit Vorwurf und Spott;

Ich wünschte mir lieber Gefängniß und Tod.

Doch, wenn du dein grausames Unrecht bereu’st,
Und nie mehr der Eifersucht Klagen erneu’st,
So will ich in Hoffnung zum festern Verein

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Dir gern die Verirrung der Liebe verzeih’n.


Vergeben dann sey und vergessen der Schmerz!
Dir, Edmund nur schlägt mein zärtliches Herz!
Drum, suchst du im Ernst dein verlorenes Glück,
So kehr’ in die Arme Mariens zurück.

 Neuffer.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)