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Willst du hier auf Erden,
Armer, glücklich werden,
O so sage nur der Lieb’ Ade.

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Denn wer liebet,

Den betrübet
Doppelt des Geliebten Weh.

Nimmer, wird hienieden
Deinem Herzen Frieden,

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Nimmer eh es ruht im kühlen Grab;

Und mit Freuden
Wechseln Leiden
Ewig hier auf Erden ab.

Rothe Rosen glänzen

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Wohl im heitern Lenzen

Hold in anmuthvoller Farbenpracht;
Sie verblühen
Und verglühen
In des Herbstes kalter Nacht.

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Mädchenwangen blühen,

Jünglingsherzen glühen,
Doch es rafft sie weg der kalte Tod,
Und nur Thränen
Hat das Sehnen,

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Hat das Herz in seiner Noth.


Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_245.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)