Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 290.jpg

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Orte gar gerne ein, und verhalfen ihm aus Dankbarkeit zur Stelle eines Bürgermeisters.

Nicht zu vergessen ist zuletzt noch ein in Ruhe gesetzter Major des weiland schwäbischen Kreises, der sein Invalidentractament im Städtchen verzehrte, und seines guten Humors wegen zu allen Lustbarkeiten geladen wurde, wogegen er dann den Frauen auch wieder diente, mit der Gabe, die ihm verliehen war. Er war nehmlich ein Schlag von Kunstgenie, denn er konnte allerley verfertigen, was dem schönen Geschlecht angenehm war, als da ist: Strickkörbchen, Nadelbüchslein, Nähekissen, Silhouetten und dergleichen. Es gehörte damals zum Ton im Städtchen, allerley Arbeiten vom Major als Andenken empfangen zu haben. Auch dieser Ehrenmann stellte sich im Kränzchen ein.

Daß die Frauen an den Armen der Männer, und zwar im größten Prachtanzuge, zugleich ankamen, wird ohne besondere Bemerkung schon errathen worden seyn. Auch einigen Töchtern war der Zutritt verstattet worden. Die ganze Gesellschaft trat fast zu gleicher Zeit in das Zimmer, nur Eine Person fehlte noch, der Fürst, der, wahrscheinlich seines erhabenen Standes gedenk, es für schicklich hielt auf sich warten zu lassen. Nach einem ganzen Schwall von Komplimenten, wobey die Weiber wie die Tauchenten auf und nieder knixten,

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_290.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)