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Fiel Macdonald und Duncan. Ehrlich focht ich;

Und auch mit Douglas will ich ehrlich fechten.

Lesley.
Erleichtre dir’s. Verstehst ja italienisch.
     (Macht eine Banditenbewegung.)
Doch sprich, wo trat dir Douglas in den Weg?
Was that er dir? Woher dein Groll, dein Haß?

Ratcliff.

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Ich sah ihn nie; ich sprach ihn nie; er that

Mir niemals was zu leid; ich hass’ ihn nicht.

Lesley.
Und doch willst du sein Lebenslicht auslöschen?
Bist du verrückt? Bin ich verrückt? daß ich
Behülflich bin zu solchem Tollhausstreich!

Ratcliff.

300
Weh’ dir, wenn du begriffest solche Dinge!

Weh’ deinem Hirnfutral, es müste bersten,
Und Wahnsinn würde gucken aus den Ritzen!
Wie eine Eyerschale würde bersten
Dein armer Kopf, und wär’ er so geräumig

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Als wie die Kuppel der Westminsterkirche.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_027.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)