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Die Furcht vor Schnupfen, Husten und Erkältung
Es gar zurückhält? Und es denkt vielleicht:
Ich will’s auf Morgen Nacht verschieben. Ha! ha!

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Und just um diese Nacht ist’s mir zu thun.

Kömmt er nicht her, so komme ich zu ihm
In’s Schloß.
     (An sein Schwert schlagend.)
In’s Schloß. Der Schlüssel paßt für alle Zimmer;
Und diese Freunde
     (Legt die Hand an die Pistolen im Gürtel.)
Und diese Freunde decken mir den Rücken.
     (Nimmt eine Pistole heraus und betrachtet sie.)
Der sieht mich an so ehrlich; gerne möcht’ ich

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Auf seinen Mund festdrücken meinen Mund,

Und drücken –
Und drücken – Ach, nach solchem Feuerkusse
Da wär’ mir wohl, und wich’ mein wildes Weh!
     (Sinnend.)
Vielleicht im selben Augenblick’ drückt Douglas
Gleichfalls den Mund fest auf Mariens Mund –

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)