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Siehst du dieselben Linien?
     (Erschrickt.)
Siehst du dieselben Linien? Sieh mahl her,
Die Lebenslinie ist so kurz wie hier, –

Maria.
O laß mich, William, und entflieh! entflieh! –

725
Nur schnell, sie kommen gleich, –


Ratcliff.
Nur schnell, sie kommen gleich, Ja, du hast Recht,
Wir wollen fliehn. Komm folge mir, mein Lieb.
Komm folge mir. Gesattelt steht mein Roß,
Das schnellste in ganz Schottland.
     (Zieht sein Schwert hervor.)
Das schnellste in ganz Schottland. Hier, mein Schwert
Bahnt uns den Weg. Sieh mahl wie’s funkelt! Horch!

Margarethe.
     (Wahnsinnig singend.)

730
„Was ist von Blut dein Schwert so roth, Edward? Edward?

Ich habe geschlagen mein Liebchen todt, – Mein Liebchen, war so schön, O!“

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_061.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)