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     XVII.

     Das ist ein Flöten und Geigen,
Trompeten schmettern drein;
Da tanzt den Hochzeitreigen
Die Herzallerliebste mein.

5
     Das ist ein Klingen und Dröhnen

Von Pauken und Schallmey’n;
Dazwischen schluchzen[1] und stöhnen
Die guten Engellein.


     XVIII.

     So hast du ganz und gar vergessen,
Daß ich so lang dein Herz besessen,
Dein Herzchen so süß und so falsch und so klein,
’s kann nirgends was süß’res und falscheres seyn.

5
     So hast du die Lieb’ und das Leid vergessen,

Die ’s Herz mir thäten zusammen pressen.
Ich weiß nicht war Liebe größer als Leid?
Ich weiß nur sie waren groß allebeid’!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: schluchsen (s. Verbesserungen)
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_083.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2016)