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ipse in transitu suo Coloniensi archiepiscopo et S. Leodiensi electo et duci de Lemborch feoda in argento annuatim persolvenda dedit et insuper duci Lovaniensi quamdam terrem in Anglia, quam Matthaeus, comes Boloniensis, pater uxoris suae, reclamaverat in feodo reddidit, — et omnes infeodati ab eo auxilium ei promiserunt contra regem Francorum, ita quod saltem tantam comiti Flandriae et Hanoniensi guerram facerent, quod comes nequaquam domino regi Franciae auxilium ferre posset.[1] K. Richard bekundet 1398, dass der Erzbischof von Köln per procuratores suos — fidelitatem et homagium nobis fecit et huiusmodi fidelitatis et homagii iuramentum nobis prestitit in forma debita et consueta, dass er ihm Hülfe versprochen habe, sicut vasallus et homagialis fidelis domino suo facere tenetur und auf Erfordern fünfhundert Lanzen stellen werde, und dass er ihm dagegen ad totam vitam suam in feodum ac loco feodi pensionem annuam mille librarum verliehen habe; noch im folgenden Jahrhunderte werden solche Rentenlehen für Köln mehrfach erwähnt.[2] So werden auch 1207 die Grafen von Loos,[3] 1212 die Herzoge von Limburg,[4] 1213 die Grafen von Holland[5] englische Vasallen; für die meisten Magnaten der niedern Lande lässt sich ein solches Verhältniss nachweisen.[6] Doch auch in entfernteren Reichstheilen finden sich englische Vasallen. Der Graf von Savoien trägt 1246 dem Könige benannte Besitzungen zu Lehen auf und erhält dafür tausend Pfund einmal und jährlich zweihundert Mark; eine Verbindung, welche sich längere Zeit verfolgen lässt.[7] Im J. 1294 wird der Graf von Katzenellenbogen für einige Allodialgüter,[8] 1355 der Graf von Holstein,[9] 1397 Herzog Ruprecht von Baiern[10] Vasall des Königs von England.

Frankreich blieb in dieser Richtung nicht zurück. Im

J. 1196 belehnt der König einen der einflussreichsten Rathgeber

  1. Gislebert. 242.
  2. Lacomblet UB. 3, n. 1050. 4, n. 229. 231. 242. 255.
  3. Wolters Cod. dipl. Lossensis 67.
  4. Ernst Hist. d. Limbourg 6, 179.
  5. Kluit Hist. com. Holl. 2, 349.
  6. Weitere Belege bei Rymer Feodera 1.
  7. Wurstemberger Peter II. 4, 105. 465. 468. Lünig Cod. dipl. It. 1, 651.
  8. Wenck Hess. G. 1, 61.
  9. Archiv der Gesellsch. 6, 914.
  10. Mon. Zollerana 5, 386.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_080.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)