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umsonst! Noch hundert Jahre!“ Darauf ist alles verschwunden, und der Schäfer hat sich erst nach Mitternacht wieder nach Hause finden können.

Obgleich man heute weiß, daß die Gräfin Cosell in der Schloßkapelle der Burg Stolpen begraben liegt, so wollen doch viele im Volke noch nicht daran glauben. Sie geben der Sage recht. Darum soll die Gräfin auch noch heute in dem Zauberberge bei Langenwolmsdorf schlummern. Eins ist aber sicher. Der Zauberberg bei Langenwolmsdorf ist von der Gräfin Cosell, so lange sie im Sankt Johannesturme als Staatsgefangene weilte, täglich gesehen worden. Nach ihm hinüber wird sie oftmals sehnsüchtig geblickt haben. Er war ihr wohl das Ziel der Freiheit, und zu ihm hinüber hat sie sich jedenfalls oftmals gewünscht. Das mag auch die Veranlassung zu jener Sage geworden sein.

Langenwolmsdorf um das Jahr 1830.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_103.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)