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Lutheri und anderer gottseligen Theologen geistreiche Lieder, daß es herrlich und tapfer ist und zur christlichen Andacht die Leute reizet. In diesem Chore sind weise, verständige und der Musik feine erfahrene Leute, daß bis dato Gottes Ehre, Ruhm und Preis, niemals einziger Mangel verspüret, sondern oft und viel von denen Durchreisenden gerühmet worden, daß, dieses Orts Gelegenheit und schlechten Ergötzlichkeit nach, der Chor in der Kirchen wohl bestellet sei. Es ist zwar die Fraternität des Chori Musici schon Anno 1600 gewesen, alleine deren Leges sind erst Anno 1648 den 21. Januarii von Herrn Superintendent Gottfried Siegismund Peißkern und von dem Rat cum Sigillo nebenst Liefferung 3 Viertel Bier jährlichen solenniter confirmiret worden. Wie nun mein seliger Großvater und resp. Groß-Großvater viel zu dieser Fraternitaet beigetragen, also wünsche ich, daß Gott diese gute Ordnung ferner zu seines Namens und Kirchen Ehre unverrückt erhalte! Dieses sprecht nun alle in guten Herzen, Amen!“ –

Heckel fährt dann fort: „Denen Unverständigen will ich beifügen die Namen aller derer, welche dem Choro in der Kirchen beizuwohnen sich nicht geschämet.“ – Es folgen nun 59 Namen der vornehmsten Bürger Bischofswerdas. Aus diesem Verzeichnisse ist zu ersehen, daß einzelne Bürger über 40 Jahre Kirchenchorsänger gewesen sind. –

So finden wir bestätigt, daß seit frühester Zeit in der Stadtkirche zu Bischofswerda die Musik sehr gepflegt worden ist und tüchtige Vertreter gehabt hat. –

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_317.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)