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schleuderte der Riese eine Anzahl Steine in die Umgegend. Einer von diesen flog bis Saubernitz. Dort liegt er noch heute. An ihm bemerkt man ganz deutlich die Fußspuren jenes Riesen.

Klein-Bautzen um 1840.

Wie das Volk sich erzählt, wären unter dem Teufelssteine große Schätze vergraben, in Tongefäßen würden sie aufbewahrt. In Wirklichkeit sind in unmittelbarer Nähe des Teufelssteines auch zahlreiche Scherben, Bruchstücke von tönernen Gefäßen, aufgefunden worden. Sie rühren aber von Urnen her, die einst in der Umgebung des czerto-kamen der Erde übergeben wurden. Es ist darum mit Sicherheit auch anzunehmen, daß der Teufelsstein in den früheren Jahrhunderten den Umwohnern eine Opferstätte war, in deren Nähe man auch die Asche und Gebeine der Verstorbenen der Erde in Urnen übergab. Dafür sprechen auch die einzelnen Sagen, welche das Volk sich heute noch vom Teufelssteine bei Kleinbautzen erzählt.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_401.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)