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Der Drachenkönig (vgl. Nagaradja) des Ostmeers kommt auch in der Geschichte von Sun Wu Kung, Nr. 100, vor. Über Drachen und Schlangen vgl. auch manche der folgenden Märchen.

Triton, chinesisch Yätscha, was dem indischen Yakscha entspricht. „Drachensehne“, hier das Rückenmark gemeint; Nerven und Sehnen werden nicht streng geschieden.

„Die Mutter schickte Notscha nach hinten“. Dort stellt er noch anderes Unheil an, indem er durch einen ins Blaue abgeschossenen Zauberpfeil die Dienerin der Steingöttin auf dem Schädelberg tötet. Die Episode ist hier weggelassen.

„3 Geister und 7 Seelen“: der Mensch hat drei Geister, gewöhnlich über dem Kopf, und 7 animalische Seelen.

„Notscha war an jenem Tag im Geist auswärts gewesen“: Das Götterbild ist nur der Sitz der Gottheit, den sie nach Belieben einnimmt oder verläßt. Darum muß sie beim Gebet gerufen werden durch Glocke und Weihrauch. Ist der Gott nicht da, so ist das Bild einfach ein Stück Holz oder Ton. Daher erklärt sich das scheinbar unehrerbietige Benehmen der Chinesen, wenn sie den Fremden ihre Tempel zeigen. Pu Hiän, der Boddhisatva auf dem Löwen (nach Fong Schen Yän Yi auf dem Elefanten). Indisch Samantabhadra, einer der 4 großen Boddhisatvas der Tantraschule.

Wen Dschu, der Boddhisatva auf dem goldhaarigen Berglöwen (Hou) ist der indische Mañdjusri.

Der alte Buddha des Lichtglanzes, Jan Dong Gu Fu, ist der indische Dîpamkara.

Schwarze Magie: Im Fong Schen Yän Yi werden 3 Zweige der Schule des Hung Gün genannt: Die Tsai Giau, die der schwarzen Magie ergeben ist und auf seiten des Tyrannen Dschou Sin steht. Ihr Haupt ist Tung Tiän Giau Dschou, auf den alle geheimen Sekten zurückgehen. Ferner die Tschan Giau, deren einer Vertreter Laotse, sich abseits hält, während Yüan Schï Tiän Dsun (der Uranfang) sich durch seine Schüler an den Kämpfen beteiligt. „Feuerdatteln“: Datteln- bzw. Jujuben-Lebenselexier.

19. Die Mondfee. Quelle: mündliche Überlieferung.

Die einzelnen Motive sind bei Dschuang Dsï, Huai Nan Dsï und andern erwähnt.

Der Schütze Hou I (oder Graf I, der Schützenfürst, vgl. Dschuang Dsï) wird von der Sage in verschiedene Zeiten verlegt. Er muß mit den Mondmythen zusammenhängen, denn es wird von ihm auch erzählt, daß er mit seinen Pfeilen den Mond bei einer Finsternis gerettet habe.

Die Königinmutter ist Si Wang Mu. Vgl. Nr. 15.

Tangdynastie von 618–906 n. Chr.

„Die weiten Hallen der klaren Kälte“. Im Mond ist auch die Göttin des Eises lokalisiert.

Der Hase im Mond ist eine sehr populäre Gestalt. Er stößt die Reifkörner oder aber das Lebenselexier. Auch die Regenkröte Tschan, die drei Beine hat, wird in den Mond versetzt. Nach einer Version hat sich Tschang O in die Gestalt dieser Kröte verwandelt.

Empfohlene Zitierweise:
Richard Wilhelm: Chinesische Volksmärchen. Eugen Diederichs, Jena 1914, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_ChinVolksm_390.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)