Seite:Zerstreute Blaetter Band III 241.jpg

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spottest meiner! wie kann er es, da meine Hände ihn gebildet haben?“ siehe da nahm Abraham das Wort und redete zu ihm: „zürne nicht, mein Vater, und laß dein Ohr vernehmen, was dein Mund sagte. Trauest du deinem Gott nicht zu, daß Er vermöge was ich mit meiner Knabenhand zu thun vermochte, wie wäre Er der Gott, der mich und dich und Himmel und Erde schuf?“ – Tharah verstummte auf des Knaben Wort.

Bald aber kam die That vor den Tyrannen Nimrod; der foderte ihn vor sich und sprach: „Meinen Gott sollt du anbeten, Knabe; oder der brennende Ofen sei dein Lohn.“ Denn alle Weisen hatten bei Abrahams Geburt dem Könige geweissagt, daß Er die Götzen stürzen und des Königes Dienst vernichten würde im ganzen Königreiche. Darum verfolgete der König ihn.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)