Seite:Zerstreute Blaetter Band III 288.jpg

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Elias.


Feurigen Geistes war Elias und Feuerflamme war der Geist seines Prophetenamtes. Oft ließ er dieselbe niedersteigen vom Himmel und verzehrete im Eifer sein eigenes Leben.

Einst als er müd’ und matt zum Berge Horeb ging und in der dürren Wüste unter dem einsamen Wachholderbaum ruhte, da seufzete er: „es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele.“ Und ein Engel Gottes stärkte ihn, daß er zum Berge gelangte, wo Gott die Last seines Prophetenamts von seinen Schultern nahm und ihm befahl, einen andern an seine Stelle zu salben.

Und als mit dem gesalbten Elisa, Elias am Jordan ging: siehe da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, und scheidete die beiden von einander, und Elias fuhr im Wetter gen Himmel.

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_288.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)