Seite:Zerstreute Blaetter Band III 306.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aber dennoch, wie wir gleich sehen werden, gleichfalls von eigenem Asiatischen Gepräge.

Jedermann ist nämlich bekannt, daß der asitische Bergrücken oder das Gebürge Kaf der alten Fabeltradition, das große Dshinnistan, d. i. der Sitz und das Vaterland tausend erdichteter Geschöpfe sei, die auf ihm wohnen. Hier ist das Reich der Peris und Divs; hier wohnt der Vogel Kaf, Simurgh oder Anka, der alle Sprachen spricht und solange gelebt hat, daß er die Erde siebenmal mit neuen Geschöpfen besetzt gesehen; hier sind jene unzählichen Wundergeschichten des Tamuras, Feriduns, Rustem, Afrasiab u. a. vorgegangen, durch welche Drachen und Ungeheuer, der Racksche, Soham, Uranabat, Eschder, u. f. bezähmt worden: f)[1] Sagen die längs dem



  1. f) S. Herbelot art. Simorganka, Soliman, Tahamurath, Div, Peri etc. Richardsons Abhandlung über die Sprachen der morgenländischen Völker Kap. 3. Abschn. 3. S. 202. Deutsch. Uebers.Bochart. Hierozoic. P. II. L. VI. de animal. fabulos. et al. Wenn Athenäus (B. XI.) von den Zierrathen Persischer Becher redet, vergisset er nie dieser erdichteten Thiere.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_306.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)