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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Anmerkungen.

1) Diese erste Wunde soll der Drache erhalten haben auf dem jetzigen Thomaskirchhofe, wo noch jetzt der Ritter im Kampfe mit dem Drachen über der Thür eines Hauses gemalt zu sehen ist.

2) Das Hufeisen soll das Pferd verloren haben auf der jetzigen Ritterstraße, bei der Nikolaikirche, und soll auch diese Straße vom Ritter Georg den Namen erhalten haben.

3) Dies soll da geschehen seyn, wo jetzt das Georgenhaus steht, über dessen Thüre, der Ritter im Kampfe mit dem Drachen, in Stein gehauen, zu sehen ist. Auch das Georgenhaus soll den Namen von diesem Ritter Georg erhalten haben.

4) Ritter Georg, Sanct Georg, hat Inseln, Städten und Flüssen seinen Namen leihen müssen. Er soll ein Prinz aus Kappadocien gewesen, und nach der allgemeinen Legende einen Lindwurm bei der Stadt Silea in Lydien besiegt, und so eine Prinzessin vom Tode errettet und geheirathet haben. Viele wollen unter dem Lindwurm die Sarazenen, und unter der Prinzessin die Christengemeinde verstanden wissen. Die Kampfscene aber eignen sich viele Städte zu, vorzüglich Leipzig, wie wir gesehen haben. Von Leipzig soll der Ritter Georg sich nach Staupitz, sonst ein Dorf zwischen Leisnig und Döbeln begeben, und in Steinau bei Hartha sich ansäßig gemacht haben. Dort soll er einst, von Feinden auf den Spitzstein getrieben, Gott, wenn er davon käme, eine Kirche gelobt haben, und sodann herab von dem hohen Felsen zu Pferde in die Mulde gesprungen seyn, im Herabspringen aber einen Bogen Papier fliegen lassen, und als er gerettet war und denselben in der Gegend des jetzigen

Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)