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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

     Ihn aufzuheben ist nicht Zeit,
     schon ist die Flamme nicht mehr weit,
          die hintern drängen vor,
               und Roß an Roß

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               in’s enge Thor

               zwängt sich der Troß,
und kümmert, von Rauch und Flammen gehetzt,
sich nicht, ob der Hufschlag den Todten zerfetzt,
     und zerstampft auf dem nackten Gestein

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          knackt des Wüth’richs Gebein.




     Der feur’ge Hund von Budissin
     läuft nächtlich durch die Straßen hin;
          das ist der böse Golz.
               Bleich glimmt sein Fell,

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               wie faules Holz,

               und sein Gebell
verkündet den Straßen, die er durchrennt,
daß es nach drei Tagen darinnen brennt;
     darum immer, Gott, halte ihn

140
          fern von Budissin.







Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_239.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)