Verlor’nes Glück
Lied von
Leop. Sprowacker.
So oft der Frühling durch das off’ne Fenster,
Am Sonntagsmorgen uns hat angelacht,
Da zogen wir durch Hain und grüne Felder,
Sag Liebchen, hat dein Herz daran gedacht,
Dein Händchen ruhte sanft in meinem Arm,
So oft der Weiden Rauschen dich erschreckte,
Da hielt ich dich so fest, so innig warm.
Zu jener Zeit wie liebt’ ich dich mein Leben,
Hätt’ gerne Alles für dich hingegeben
Und dennoch du, du hast mich nie geliebt.
Stets sorgenlos, mit Wenigem zufrieden,
Begabt mit leichtem Muth und frohem Sinn,
Und wärmten uns am traulichen Kamin.
Wir schwärmten nur von Liebeslust und Wonne,
Dein Haupt es ruhte sanft auf meinen Knie’n,
Dein Auge über mir war meine Sonne
Zu jener Zeit wie liebt’ ich dich mein Leben,
Ich hätt’ geküsst die Spur von deinem Tritt,
Hätt’ gerne Alles für Dich hingegeben
Und dennoch du, du hast mich nie geliebt.
Ich glaubt’ dein Herz sei nun auf ewig mein,
Doch eines Tag’s, du flatterhafte Schöne
Entflohst du mir und liessest mich allein.
Ich habe dich beweint in langen Nächten,
Wenn ich es nicht zu bald erfahren hätte,
Dass du seit jeher mich betrogen hast.
Und doch warst du mein Glück, mein ganzes Leben
Ich hätt’ geküsst die Spur von deinem Tritt,
Und dennoch du, du hast mich nie geliebt.